Circuit-Training hat in Fitness-Studios an Bedeutung gewonnen

Das Circuit-Training beinhaltete in seinen Anfängen bei Morgan und Adamson auch Übungen mit Hanteln und Krafttrainingsgeräten. So verwundert es nicht, dass durch die sprunghaft steigende Zahl von Fitness-Studios in den letzten 30 Jahren das Circuit-Training auch hier wieder an Bedeutung gewonnen hat, denn man kann dort nicht nur ein Stationstraining – wie beim Hypertrophietraining üblich – betreiben (drei bis fünf Trainingssätze mit Pausen an einem Gerät), sondern eben auch ein Circuit-Training, bei dem nach einem Trainingssatz zur nächsten Übung gewechselt und so eine Reihe von Geräten in ein bis drei Rundgängen durchlaufen wird.

Circuit-Training ist als Gruppentraining mit Trainer sehr motivierend

Meist sind die Pausen zwischen den Übungen bei dieser Trainingsmethode gerade so lange, wie man braucht, um zur nächsten Station zu gelangen, also ca. 10 - 15 Sekunden. Die Trainingsmethode eignet sich sowohl für das Einzeltraining als auch für das Gruppentraining, bei dem ein Trainer die Intervalle angibt und ggf. vor dem Training ein Aufwärmen durchführt, nach dem Training ein cool-down oder zwischen den Übungen z.B. Dehnübungen demonstriert.

Trainingsziele: Kraftausdauer, Reduktion des Körpergewichts

Da das Gruppentraining sehr motivierend ist, durch feste Trainingszeiten eine gewisse Verbindlichkeit beinhaltet und andere Trainingsziele verfolgt werden (Kraftausdauer, Reduktion des Körpergewichts), erfreuen sich solche Kurse großer Beliebtheit vor allem auch bei Frauen.

Weil aber mit den neueren Geräten, die ein Training mit größerer Belastung ermöglichen, auch andere Trainingsziele (z. B. Hypertrophie, Muskeldickenwachstum, Maximalkraft) erreicht werden können, wird diese Form des Zirkeltrainings auch für Männer immer interessanter und für Vereinssportler bis hin zum Leistungssportler.

Circuit-Training für Fitness-Studios konzipiert

In manchen Studios werden die Geräte des Circuit-Trainings in Kreisform in der gewünschten Reihenfolge aufgestellt, so dass der Circuit-Training schnell und leicht nachvollziehbar durchlaufen werden kann. In den letzten Jahren bieten die Hersteller von Krafttrainingsgeräten auch zunehmend spezielle Geräte an, die für ein Circuit-Training in Fitness-Studios konzipiert sind.

Nach Dammer (2007, S. 13) wurde der erste Fitness-Zirkel 1992 in einem Studio in der USA in Texas eröffnet und erst 2004 folgten dann auch Fitness-Studios in Deutschland. Für das Jahr 2007 schätzte sie die Zahl der Fitness-Zirkel auf 400 und für das Jahr 2010 prognostizierte sie 4000 und dies bei einer Zahl von 5600 Fitness-Studios im Jahre 2007, die eher abnehme (ebd.). Offensichtlich werden mit Fitness-Zirkeln Kunden angesprochen, die zuvor noch kein Interesse an Fitness-Studios hatten.

Vorurteil, dass Circuit-Training nur von Schülern betrieben werden muss, ist unberechtigt

Dass sich das Circuit-Training mittlerweile auch im Bereich der Fitness-Studios als feste Größe etabliert hat, belegt, dass diese Trainingsmethode einen hohen Aufforderungscharakter haben muss. Das Vorurteil, dass Circuit-Training nur in der Schule betrieben wird (von Schülern betrieben werden muss), ist demnach unberechtigt.

Eine Mischung von Kraft- und Ausdauertraining

Das Zirkeltraining besteht meist aus 13 Krafttrainingsgeräten, zwischen denen sich jeweils eine JoggingPlate, ein Step, ein Wackelbrett oder ein Schwungstab befindet. Hier werden die unterschiedlichsten Übungen zum Training von konditionellen und koordinativen Fähigkeiten angeboten. Die Intervalle betragen 40 Sekunden. Die Übungen auf den Zwischenstationen werden vom Trainer vorgemacht, so dass auf allen Zwischenstationen von allen Teilnehmern gleichzeitig dieselbe Übung in unterschiedlicher Intensität absolviert wird.

Es ist aber auch möglich, ein Zirkeltraining ohne Zwischenstationen durchzuführen, wenn man das Trainingsziel eher im Bereich des Krafttrainings setzt. Auch bei der Geräteauswahl gibt es Variationsmöglichkeiten. So kann man sich auf bestimmte Körperpartien konzentrieren und Zirkel mit weniger als 13 Stationen absolvieren. Häufig findet man Zirkel mit acht bis zehn Stationen.

Ein Training in nur 40 Minuten: Sehr zeitökonomisch

Nach den Übungen auf den Zwischenstationen wird ohne Pause zum nächsten Krafttrainingsgerät gewechselt und dann direkt wieder zur nächsten Zwischenstation und es wird wieder von allen Teilnehmern gleichzeitig dieselbe (neue) Übung auf der Zwischenstation durchgeführt, so dass ein Rundgang ca. 20 Minuten dauert (26 x 40 Sekunden). Empfohlen werden zwei  Durchgänge, d.h. für ein Training werden nur ca. 40 Minuten benötigt. Das Training wird von Musik begleitet. Bei einem Training ohne Zwischenstationen kann man noch schneller und zeitökonomischer arbeiten.

Beide Antagonisten an einem Gerät

Die Krafttrainingsgeräte arbeiten mit verstellbaren hydraulischen Dämpfern und an 10 der Geräte werden die Antagonisten an einem Gerät in einem Bewegungszyklus trainiert. So müssen z.B. am Gerät Abduktoren / Adduktoren die Beine abwechselnd gegen den Widerstand des hydraulischen Dämpfers geöffnet und geschlossen werden. Hier haben diese Geräte Vorteile gegenüber den Geräten mit Steckgewichten, bei denen ein gleichzeitiges Training der Antagonisten in einem Bewegungszyklus nicht möglich ist.

So werden muskuläre Dysbalancen vermieden bzw. ausgeglichen. Auch aus diesem Grunde eignet sich dieses Training auch im Bereich physiotherapeutischer Praxen.

Die Dämpfer zeichnen sich durch einen besonders gleichmäßigen Lauf und einen sanften Umkehrpunkt aus. Der Widerstand lässt sich stufenlos von ganz leicht bis fast nicht überwindbar einstellen. So können vom Einsteiger bis zum Kraftsportler alle Kunden ihre individuellen Trainingsziele erreichen.

Es gibt drei Gerätelinien:

Oft wird der Widerstand über einen Drehknopf angepasst. Mit der manuellen Widerstandsverstellung "turn" können beide Trainingsrichtungen separat, von ganz leicht bis extrem schwer eingestellt werden.

Andree Geräte sind  mit der stufenlosen Widerstandseinstellung ausgestattet. Diese hat eine berührungssensible Oberfläche mit acht zusätzlichen Tastenflächen. Über sie lässt sich der Widerstand separat für jede Bewegungsrichtung schnell und einfach einstellen. Die Schwierigkeitsstufen werden mit LEDs sichtbar gemacht.

Oder es gibt optional eine Chipkartensteuerung. Die „Memory“-Funktion speichert individuelle Einstellungen. Jedes Gerät stellt sich so in kürzester Zeit auf den jeweiligen Nutzer ein. Über die MTM-Software werden Maximal- und Durchschnittskraft sowie Kalorienverbrauch ermittelt. Nach dem Einlesen der Chipkarte am Kundenterminal können die aufgezeichneten Trainingsdaten grafisch dargestellt und persönlich mit dem Kunden besprochen werden.

Durch die Möglichkeit der Kraftmessung und durch das gelenkschonende Training eignen sich diese Geräte im gesamten Reha-Bereich zum gezielten Wiederaufbautraining.

Schnelle Bewegungen

Zudem ermöglichen die Geräte schnelle Bewegungen wie sie beim Circuit-Training üblich sind. Auch dies ist bei Geräten mit Steckgewichten wegen der Geräuschbelastung und der Verletzungsgefahr durch die beschleunigten Gewichtsstapel (Schwung) nicht möglich.

Ein ausgewogenes Training des gesamten Körpers

Die Geräteauswahl ist gut durchdacht, da alle wichtigen Muskelgruppen des Körpers ausgewogen berücksichtigt werden, was gleichzeitig wieder durch das antagonistische Prinzip unterstützt wird.

Anatomische Zeichnung Muskeln des Menschen

 

1.      Brustdrücken – Rudern

2.      Beinpresse

3.      Crunches – Extension (Rückenstrecker)

4.      Beinstrecker – Beinbeuger

5.      Butterfly - Butterfly reverse

6.      Nackendrücken - Latzug

7.      Adduktion - Abduktion

8.      Rotation (schräge Bauchmuskeln)

9.      Schulterheben - Dips

10.   Bizeps - Trizeps

11.   Kniebeuge

12.   Nackenziehen – Dips

13.   Kickback (Gesäßmuskeln)

 

                                         Zeichnung von Prof. Dr. Klaus Wiemann

 

Bei der neuesten Entwicklung wurde der Monitor im Blickfeld platziert. Durch diese Innovation kann man die Belastung schon während der Ausführung kontrollieren und erhält so ein exaktes Feedback. Neben der Belastung lässt sich die Wiederholungszahl und die Trainingszeit beobachten. Aber diese Gerätelinie bietet auch die Vorteile der anderen Geräte:

 -       Die stufenlose Widerstandseinstellung TripleSlide von leicht bis schwer

-       Die Chipkartensteuerung (Berechnung der Maximal- und Durchschnittskraft sowie des Kalorienverbrauchs)

-       Training beider Antagonisten an einem Gerät (Vorteile: Geringer Zeitaufwand, Vermeidung muskulärer Dysbalancen)