Ein intensives Dehnen im Rahmen des Aufwärmens ist bei Sportarten, die maximale Beweglichkeit erfordern, unabdingbar (Turnen, Hürdenlauf, Delphinschwimmen, Rhythmische Sportgymnastik).
Bei anderen Sportarten, bei denen es zu schnellkräftigen Bewegungen oder zu großen Gelenkausschlägen kommt (Fußball, Handball, Tennis, Badminton), ist wegen der Leistungssteigerung (Zunahme der Bewegungsreichweite => Vergrößerung des Beschleunigungsweges) und wegen der Verletzungsprophylaxe (Vorbeugung von Muskelverletzungen, insbesondere von Zerrungen) ein submaximales Dehnen zu empfehlen. Hierbei reichen 10 rhythmisch-federnde Wiederholungen (Vortrag, S. 45). Leistungseinbußen, die z. B. nach intensivem statischem Dehnen auftreten, werden durch Sprints und ähnliche tonisierende Übungen durch eine Pause behoben. Von einem umfangreichen maximalen Dehnen beim Aufwärmen ist aber abzuraten, hierdurch kommt es zur Leistungsminderung und das Verletzungsrisiko könnte sogar steigen.
Bei anderen Bewegungsformen, bei denen es zu keinen maximalen Gelenkausschlägen und zu keinen schnellkräftigen Bewegungen kommt (Joggen …), ist ein Dehnen von geringerer Bedeutung. Aber auch hier ist denkbar, dass man z. B. beim Joggen am Anfang einen Berg hochläuft oder auf feuchtem Laub wegrutscht, Situationen, die nach einem Dehnen weniger wahrscheinlich zu einer Muskelverletzung führen.
Nach einer Belastung sollte man auslaufen, sich lockern und submaximal statisch dehnen (Schwerpunkt: Durchsaftung der Bandscheiben; Vortrag, S. 46).
Ein Langzeitdehnen sollte in einer eigenen Trainingseinheit absolviert werden und dient der Leistungssteigerung (Zunahme der Bewegungsreichweite => Vergrößerung des Beschleunigungsweges) und vermutlich auch der Verletzungsprophylaxe. Hierbei sollten auch die Methoden des Anspannungs-Entspannungs-Dehnens und des Antagonisten-Anspannungs-Dehnens eingesetzt werden (Vortrag, S. 47), da diese etwas effektiver als die anderen Dehnmetoden sind (Klee, 2003).