SS 2013: Circuittraining im Sportunterricht Do 14:30 – 16:00
Vor allem in der Vergangenheit wurde das Circuittraining insbesondere zum Training der Kraft- und Kraftausdauer eingesetzt. Zu diesen Zielen sind in den letzten Jahren zunehmend andere hinzugekommen: Wohlbefinden, Balltechnische Fertigkeiten, Körpererfahrung, Vorbeugung von Haltungsschwächen, Spiel, Abenteuer, Dehnung). In der Übung soll das Zirkeltrainings in dieser Vielfalt erarbeitet und erprobt werden. Mögliche Umsetzungen in der Sekundarstufe II stehen dabei im Vordergrund.
Literatur:
Klee, A. (2011): Circuit-Training und Fitness-Gymnastik. Schriftenreihe Praxisideen (5. erweiterte Auflage). Schorndorf: Hofmann.
Für eine aktive Teilnahme muss man sich an einer Gruppenarbeit beteiligen. Die Gruppen bestehen aus 2-3 Studenten und müssen:
- einen Circuit zusammenstellen orientiert an einem Schwerpunkt: Kraft allgemein, Kraft speziell (z.B. Sprungkraft), Kraft speziell (z.B. Sportart), Fitness, Gesundheit, Ausdauer, Technik einer Sportart, Vorbeugung von Haltungsschwächen, Balancieren ...
- diesen Circuit kopieren und an die Teilnehmer verteilen (AM TERMIN!!!)
- den Aufbau des Circuits organisieren
- die Durchführung des Circuits anleiten
- eine Reflexion und Bewertung des Circuits mit der Gruppe durchführen
Die folgenden Anmerkungen sollen den StudentInnen dienen, die Reflexion der Circuits in Erinnerung zu behalten.
1. Circuit: Koordinations-Circuit, 16.5.2013 (Stationskarten, Datei mit Circuit)
1. Die Gesprächsrunde am Anfang war sehr kurz.
2. Einige Stationen waren zuvor offensichtlich nicht erprobt worden => alles mal selber machen.
3. Es waren Partnerübungen dabei, was hätte man bei ungerader Teilnehmerzahl gemacht?
4. Es gab keinen Beobachtungsaufgabe / kein Aufgabenblatt, das man bei der Reflexion hätte heranziehen können.
5. Bei einigen Stationen hätte man Softbälle nehmen können (Station 7, Jonglieren und passen), da die Handbälle – wenn man sie nicht fangen konnte – im Gesicht landeten.
6. Die Station 5 „Badminton und Fußball“ war sehr schwer.
7. Sicherheitsaspekt bei Station 3 „Balancieren auf Kastendeckel“ (Vielleicht andere Bälle, Matten …).
2. Circuit: Partner-Circuit, 6.6.2013 (Datei mit Circuit, Partner Circuit Fragen, Stationskarten)
1. Es gab 1) Stationen, an denen beide Partner gleichzeitig trainierten (1, Crunches), 2) Stationen, an denen die Partner nacheinander trainierten (3, Crunches mit Halten der Beine durch den Partner), und 3) Stationen, an denen ein Partner erst eine Seite trainierte und dann die andere Seite und dann der andere Partner ebenfalls. Dies war durch die Signale nicht strukturiert und ist auch kaum zu leisten. Hier lieber 2 Stationen (Matten), im letzten Fall sogar 4 Stationen aufbauen.
2. Zumindest bei einer Station (9) hätte man sich vorher aufwärmen müssen.
3. Eine Übung (5, Beine wegwerfen) ist unfunktionell.
4. Es wurden nur Rumpf- und Beinmuskeln trainiert, kein Oberkörper.
5. Das Ziel „Kooperieren“ ist gut. Geht es an allen Stationen (Berührungsängste in gemischten Gruppen)? Vielleicht eine weitere Aufgabe zur Erreichung dieses Zielke (gemeinsames Ausfüllen eines Aufgabenblatts …).
6. Die Stationen waren auf dem Überblicksblatt mit dem gesamten Circuit nicht nummeriert. Dies führte beim Aufbau zu Irritationen und dazu, dass die Reihenfolge nicht stimmte.
7. Beim Vorführen wurden einige Übungen anders gezeigt als es auf dem Stationsblatt stand. Dies führte zur Verwirrung der Teilnehmer und zu unterschiedlichen Ausführungen.
8. Auf einigen Stationsblättern war die Übung nur unzureichend beschrieben.
9. Nur wenige Materialien (2 Kästen). Somit auch als Gruppengymnastik denkbar. Vor allem Übungen mit Materialien sind motivierend. Da der Circuit viele statische Übungen enthielt: Gefahr der Monotonie => motivierende Übungen einbauen.
10. 2 Runden (wie geplant) wären sogar für Doppelstunde etwas knapp. (Aufbau 10 min, Demonstration 15 min, 2 Runden 54 min, Nachbesprechung 10 min = 89 min, man hat nur 70 min).
3. Circuit: Balancieren, 13.6.2013 (Circuit, Stationskarten)
1. Die Beobachtungsaufgabe war gut. Sie erfüllte den Zweck, die Reflexion nach der Durchführung des Circuits zu strukturieren. Es fiel jedoch auf, dass bei fast allen Stationen ähnliche Lösungen herauskamen (untere Extremitäten, Waden).
2. Vielleicht hätte an einigen Stationen nicht der Körper, sondern ein Gegenstand (Gymnastikstab auf Fingerspitzen) balanciert werden sollen.
3. Die Musik, die Übungs- (keine Musik) und Pausenzeiten (Musik) vorgab, war gut. Vielleicht hätte man nur wechseln sollen (Übungs- (Musik), Pausenzeiten (keine Musik)). Die Musik lief etwas später an (erst ab der 2. oder 3. Station => VORHER testen).
4. Diese Pausenzeiten (30 s) waren etwas kurz zur Erledigung der Beobachtungsaufgabe.
5. Da die Teilnehmerzahl ungerade war, entstand einen Dreiergruppe, was allerdings an keiner Station zu Problemen führte, da genügend Materialien (z. B. 3 Pedalos) vorhanden waren. Trotzdem zeigt dies, dass man dieses Problem und die entsprechende Lösung im Hinterkopf haben sollte.
6. Zwei Teilnehmer waren passiv (einer war mit seinem Handy zugange). Passive SchülerInnen muss man in der Schule aktivieren (O-Töne sammeln, Beobachtungsaufgabe, Wiederholungen zählen, Experte an Stationen …).
7. Am Anfang wurde gesagt, dass die Übungen barfuß absolviert werden sollten. Darauf wurde dann aber nicht bestanden. Dies muss man auch in der Schule nachhaltig einfordern, sonst macht das keiner.
8. An der Station „Rückwärts laufen über umgedrehte Bank“ gab es im Falle des Stolperns eine Verletzungsgefahr (Hinterkopf). Vielleicht durch kleinen Kasten abdecken.
9. Bei der Station 10 (Schwebebalken) hätte man einen kleinen Kasten als Aufstiegshilfe bereitstellen sollen.
10. Das Arbeitsblatt hätte man vor dem Lehrervortrag am Anfang verteilen sollen. Auf die Abbildung (Innenohr) wurde nicht eingegangen.
4. Circuit: Koordination, Rhythmus, 20.6.2013 (Datei mit Circuit, Stationskarten, Aufgabe)
1. Gute Materialien (Abbildung mit Circuit, Stationskarten, Materialien an Stationen, z. B. Station 9 Tennisschläger).
2. Gute Musik (we will rock you, Queen). Da immer dieselbe Sequenz gespielt wurde, vielleicht etwas monoton.
3. Drei verschiedene Koordinationsaufgaben an einer Station war etwas viel / schwer. Lieber reduzieren, nicht zu viel in einen Stunde packen.
4. Für drei Aufgaben war die Zeit an einer Station (60 s) zu kurz.
5. Vielleicht abwechselnd üben, wobei der eine Partner den Rhythmus mitklatscht.
6. In einer Unterrichtsstunde vor dieser hätte an einem Beispiel deutlich gemacht und von allen geübt werden müssen, wie der Rhythmus hilft (z. B. beim Basketballprellen), bzw. wie man die Bewegung im Rhythmus absolvieren kann.
7. Bei manchen Aufgaben war der Rhythmus schwer umsetzbar, bzw. die Aufgabe zu schwer (z. B. den Ball in den Nacken legen).
8. An manchen Stationen wären leichtere und weichere Bälle geeigneter als Basketbälle.
9. Waren die drei Beobachtungsaufgaben lösbar und fruchtbar für die Reflexion?
10. Die vielen Bälle könnten in Sek. I Klassen zu Problemen führen.
5. Circuit: Muskeltest, 27.6.2013 (Datei mit Circuit und Arbeitsauftrag, Stationskarten)
1. Gute Materialien (Abbildung mit Circuit, Stationskarten, Beobachtungsaufgabe).
2. Bei der Beobachtungsaufgabe war nicht klar, ob man die beanspruchten Muskelgruppen aufschreiben und einzeichnen sollte oder nur aufschreiben.
Eine anatomische Abbildung mit der Bezeichnung der Muskeln wäre hier vielleicht geeigneter gewesen als die „nackte“ Abbildung der Gliederpuppe.
3. Der Partner sollte bei Beobachtungsaufgabe immer beobachten, welche Muskelgruppen trainiert werden. Hier hätte man auch zu einem Ertasten auffordern können.
4. Allerdings wäre hier das Problem des gegenseitigen Anfassens, das ohnehin auftreten könnte (vor allem bei gemischten Gruppen), größer geworden.
5. Bei der Besprechung der Beobachtungsaufgabe am Ende wurden auch Muskelgruppen als richtig akzeptiert, die falsch waren (Waden bei Station 3).
Hier muss der Lehrer erstens Bescheid wissen und sich zweitens trauen, auch mal eine Antwort NICHT zu akzeptieren.
6. Vielleicht hätte es einen gemeinsame Ergebnissicherung an einer Flipchart mit einer vergrößerten Abbildung der Gliederpuppe und einer Tabelle geben können.
7. Es wurden vor allem Rumpf- und Beinmuskeln trainiert. Vielleicht 1-2 Oberkörperübungen einbauen.
8. Der Circuit passte für die Anzahl der Studenten, bei mehr als 18 Teilnehmern müssten mehr Stationen da sein, Dreiergruppen erscheinen eher schwierig.
9. Vielleicht Partnerübungen einbauen, z. B. Adduktoren und Abduktoren gleichzeitig. Partnerübungen sind motivierend. So besteht bei diesem Circuit die Gefahr der Monotonie.
6. Circuit: Entspannung, 4.7.2013 (Datei mit Circuit, Stationskarten)
1. Schwieriges Thema, das gute Rahmenbedingungen (ruhige Halle, ruhige Gruppe) voraussetzt.
2. Durch Wiederholung (Rituale) werden Störungen im Laufe der Zeit vermutlich abnehmen.
3. In Schule vielleicht Rede- und Lachverbot (erscheint aber auch schwierig, bzw. unpassend).
4. Eine Station (Partnermassage mit Feder) führte z. T. zu Gelächter, was auch in der Schule auftreten könnte.
5. Die Unruhe wurde aber im Verlauf der 45 Minuten geringer.
6. Gute Materialien (Abbildung mit Circuit, Stationskarten, Materialien an Stationen).
7. Gute Musik mit leichten technischen Störungen.
8. Die Traumreise, die am Ende erfolgte, hätte vielleicht am Anfang zur Einstimmung durchgeführt werden können.
7. Circuit: Schwimmen, 11.7.2013 (Datei mit Circuit, Stationskarten_1_5, Stationskarten_6_10, Schwimmzirkel_Aufgabe, Puls_Borgskala)
1. Durch den Einsatz der 10 Zugseile sehr motivierend. Aber: Man braucht 10 Zugseile (oder Tubes …).
2. Gute Aufgabe (Pulsmessung plus Borgskala). Das Aufgabenblatt fiel von der Qualität etwas ab.
3. Der „Lehrer“ musste viele Signale geben (Pfiffe für Intervalle, Pulsmessung). Dies könnte in der Praxis schwierig werden, da man korrigieren muss. Ggf. passive Schüler zum Zeitnehmen einsetzen.
4. Bei der Reflexion wurden Ergebnisse nicht abgefragt („herausgekitzelt“), sondern vom „Lehrer“ gesagt. Die „Schüler“ sollen sollen aber bei Reflexion selber reden und zu Erkenntnissen kommen.
5. Bei Übung 7 war beim Zusammenführen der Arme kaum mehr eine Belastung spürbar. Vielleicht die Seile mit einem Abstand aufhängen, so dass die Belastung eher von der Seite kommt.
8. Circuit: Kraftausdauer, 18.7.2013
1. Da die Stationskarten keine Stationsnummern aufwiesen, sondern nur die Übungsnummer der CD und nur eine Übersicht mit dem Circuit in die Mitte gelegt wurde, war der Aufbau des Circuits etwas schwierig, was in der Schule eher noch schwieriger wird. => Eine Datei mit Stationsnummern ist auf der CD, ausdrucken, ausschneiden und auf die Stationskarten kleben und oder für jedem Teilnehmer (Schüler) eine Übersicht.
2. Die Beobachtungsaufgabe war für die Reflexion nicht so ergiebig, d. h. es ergab sich keinen längere Diskussion. Vielleicht Wiederholungen zählen und prüfen, ob 15-25 Wdh. an den einzelnen Stationen möglich waren (Kraftausdauer).
3. Bei einer Übung (Nr. 4 und 8) war die Ausführung bei vielen Teilnehmern falsch (bis in den Sitz, mit Schwung). Ggf. den Circuit unterbrechen und allen Teilnehmern noch einmal die Ausführung demonstrieren.